Wie läuft das eigentlich genau ab mit der Entwässerung? Ein paar Basics - schnell erklärt.
Ab, ab ... and away: Abwasser, marsch!
Donnerstag, 19.09.2024
Was heißt das überhaupt: "Entwässerung"? Im Prinzip nichts anderes als die gezielte Abführung von Wasser durch künstliche oder natürliche Einrichtungen. Man unterscheidet dabei noch zwischen offener Entwässerung, zum Beispiel über Entwässerungsrinnen oder Wassergräben, und geschlossener Entwässerung über Rohrsysteme. Das Wasser, das es bei der Entwässerung abzuführen gilt, wird unter dem Begriff "Abwasser" zusammengefasst. Dazu gehört zum einen das, was von oben kommt – in Form von Regenwasser – und zum anderen all das, was von drinnen aus den Gebäuden kommt, also das häusliche Abwasser oder natürlich auch Abwasser aus der Industrie oder öffentlichen Einrichtungen. Doch ganz gleich, ob aus einem Einfamilienhaus oder einem Fußballstadion: Die Aufgabe des SHK-Fachhandwerkers besteht in erster Linie darin, mit geschickter Planung und perfektem "Leitungs-Management" dafür zu sorgen, dass dieses Abwasser störungsfrei in die öffentliche Kanalisation abgeleitet wird. Dort wird es dann gesammelt und in die Kläranlage weitergeleitet, wo es in mehreren Stufen behandelt wird, bevor es zurück in den Wasserkreislauf darf.
Mal genauer kanalisiert: Was zur Entwässerung alles dazu gehört
- Kanalisation: Willkommen im Underground. Hier sammelt sich alles. Denn über die Kanalisation wird das Abwasser aus Wohn- und Industriegebieten und von Verkehrsflächen gesammelt und abgeleitet.
- Drainagen: Sie kommen zur Abführung von Grund- bzw. Niederschlagswasser unterhalb der Geländeoberfläche zum Einsatz.
- Regenwasserversickerung von Verkehrsflächen ist ein Beispiel für "offene Entwässerung". Dazu werden so genannte "Rigolen" eingesetzt, eine Art Pufferspeicher unter der Erde, der eingeleitetes Regenwasser aufnehmen kann, um es zu versickern.
- Gebäudeentwässerung: Darunter fällt zum einen die Dachentwässerung, bei der das Regenwasser über Dachrinnen, Gullis und Fallrohre abgeleitet wird. Und zum anderen muss auch die Ableitung des häuslichen Abwassers aus Küche, Bad und Toilette geregelt werden.
Some Shades of Grey gefällig? Von Grau- bis Schwarzwasser – eine Abwasser-Farbenlehre
Unter dem Oberbegriff "Abwasser" werden Regenwasser, häusliches Schmutzwasser und das so genannte Mischwasser zusammengefasst. Das Regenwasser (auch Niederschlagswasser genannt) wird idealerweise über Freiflächen oder Rigolen versickert. Kann aber natürlich mit entsprechenden Lösungen auch noch als WC-Spülwasser oder zur Gartenbewässerung genutzt werden. In Zeiten, in denen man sich verstärkt Gedanken über nachhaltiges Wassermanagement machen sollte, durchaus eine sinnvolle Überlegung.
Häusliches Schmutzwasser besteht aus allen anfallenden Abwässern aus Bad, WC, Küche und sonstigen Räumen. Durchschnittlich produziert ein Mensch ca. 130-150 Liter Abwasser pro Tag, also in etwa eine gefüllte Badewanne. Hier wird nochmals in Schwarzwasser und Grauwasser unterteilt. Als Schwarzwasser wird das Ablaufwasser aus Wasserspültoiletten (WC) bezeichnet, das Urin und/oder Fäkalien enthält. Das restliche, eher gering verschmutzte Abwasser, das beim Spülen, Duschen, Hände- oder Wäschewaschen anfällt, ist so genanntes Grauwasser. Auch dieses lässt sich mit entsprechenden Grauwasseranlagen so aufbereiten, dass es nochmals weiter verwendet werden kann, etwa zur Toilettenspülung oder für die Waschmaschine.
Mischwasser setzt sich aus Schmutz- und Regenwasser zusammen und entsteht, wenn beide Wasserarten in einem Kanalsystem geführt bzw. zusammengeleitet werden. Aber, Achtung: Mischen ist nur außerhalb eines Gebäudes erlaubt.