Lüftung

PushPull-Wohnraumlüftung zentral als Verbund steuern

Samstag, 21.10.2023

Bedarfsgerechte Steuerung

Zusätzlich zur Grundeinstellung – Änderung der Drehrichtung der Ventilatoren alle 60 Sekunden – können die Lüftungsgeräte auch bedarfsgerecht über Sensoren gesteuert werden. Dabei gibt es drei Parameter, auf deren Basis die Volumenströme angepasst werden können:

Quelle: Wolf GmbH
Bei einer funkbasierten Lösung werden alle Ventilatoren der Zu- und Abluftgeräte von der zentralen Steuerung im Flur in die Regelung miteinbezogen.

Entweder wird die Raumbelegung über einen CO2-Sensor ermittelt oder die relative Luftfeuchte wird erfasst. Der dritte Sensor für die Luftqualität detektiert flüchtige organische Bestandteile (VOC = Volatile Organic Compounds), die zum Beispiel von Möbeln und Fußböden abgegeben werden können. Diese Sensoren können auch nachträglich installiert werden.

Mehrstufige Anpassung

Ein Feuchtesensor kann sowohl in der raumweisen Wärme-Rückgewinn-Lüftung von Ablufträumen als auch in der Querlüftung von Zulufträumen eingesetzt werden. Das entsprechende Entfeuchtungsprogramm im Regler passt den Volumenstrom entsprechend an.

Wird beispielsweise eine relative Luftfeuchte zwischen 50 % (Einstellung für die Grundlüftung) und 80 % (Einstellung zum Start der Intensivlüftung) erreicht, erhöht der Ventilator den Volumenstrom proportional. Beide Grenzwerte sollten vom Nutzer in der Inbetriebnahme-Software auf seine Bedürfnisse angepasst werden können.

CO2-Sensoren oder VOC-Sensoren lösen ein vergleichbares Betriebs-Programm für Zulufträume aus: Möglich ist eine mehrstufige Anpassung des Luftwechsels auf der Basis der Messwerte bis hin zu einer Stoßlüftung mit und ohne Wärmerückgewinn. Ebenfalls möglich: eine Einschlaffunktion, bei der zeitbegrenzt die angeschlossenen Geräte abgeschaltet werden. Dies ist für geräuschempfindliche Personen im Schlafzimmer eine angenehme Option, oder wenn zu bestimmten Zeiten die Außenluft geruchsbelastet ist.

Quelle: Wolf GmbH
Nur die verdrahteten Abluftgeräte werden in dieser 3-Zimmerwohnung zentral von einem Regler, der sich im Flur befindet, gesteuert. Im großen Wohn-Essraum sind 2 Zuluftgeräte installiert, während das Schlaf- und Kinderzimmer als Lüftungspaar betrieben werden. Das Bad wird als Abluftraum autark be- und entlüftet.

Individuelle Steuerung

In jedem Fall balanciert die zentrale Steuerung die unterschiedlichen Zu- und Abluftströme auf der Basis der Messwerte aus, damit es in der zu regelnden Wohnfläche weder zu einem Über- noch zu einem Unterdruck kommt.

Ein mit allen PushPull-Geräten in der Wand fest verdrahtetes Steuerungsgerät kann bis zu sechs Ventilatoren ansteuern – zum Beispiel vier Geräte für Zulufträume und ein Gerät mit zwei Ventilatoren in einem Abluftraum. Reicht ein Steuerungsgerät für eine Wohnung oder Etage nicht aus, kann es mit einer kabelgebundenen Leistungserweiterung oder einer zusätzlichen Funklösung auf insgesamt zwölf Ventilatoren erweitert werden.

Ist dagegen von vornherein eine reine Funklösung installiert oder geplant, kann die Anzahl der Lüftungsgeräte ohne einen weiteren Adapter problemlos erweitert werden. In diesem Fall werden die Lüftungsgeräte über einen energieautarken Funkschalter angesteuert, der auf jede glatte Fläche aufgeklebt oder an der Wand montiert werden kann.

Quelle: Wolf GmbH
Zwei Wolf "FWL-PushPull-45" Wohnraumlüftungsgeräte laufen paarweise im entgegengesetzten Betriebsmodus. Während das eine Gerät im Push-Betrieb (Die Luft wird in den Raum eingeblasen.) arbeitet, ist das andere im Pull-Betrieb (Die Luft wird aus dem Gebäude ins Freie abgeführt.). Nach 60 Sekunden wird die Laufrichtung beider Ventilatoren gewechselt und damit auch die Richtung der Luftströme.

Wolf PushPull-Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung für Zulufträume

Die dezentralen Wolf "FWL-PushPull-45" Wohnraumlüftungsgeräte haben eine Luftleistung von bis zu 42 m3/h. Die wesentlichen Komponenten sind ein Keramik-Wärmetauscher und ein reversierbarer Ventilator, der die Luft sowohl pressen als auch ansaugen kann. Wichtige Voraussetzung für einen optimalen Betrieb ist die paarweise Installation der Geräte. Für den notwendigen Luftstrom zwischen den Lüftungsgeräten sorgen zum Beispiel unterschnittene Türblätter. Zwei Geräte laufen 24 Stunden lang immer im entgegengesetzten Betriebsmodus. Aus einem Push-Betrieb (Die Luft wird in den Raum eingeblasen.) wird nach 60 Sekunden ein Pull-Betrieb (Die Luft wird aus dem Gebäude ins Freie abgeführt.) und nach weiteren 60 Sekunden ändert sich die Drehrichtung erneut. Die Stromaufnahme eines Ventilators ist dabei minimal: 3,5 Watt, vergleichbar mit einer Glühbirne für die Weihnachtsbaumbeleuchtung. Das Gerät ist mit und ohne Funkbetrieb erhältlich.

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